Trainerschein: Deshalb ist eine Trainerausbildung so wichtig

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Ein Trainerschein sollte Voraussetzung für Kindertrainer sein

Kindertrainer zu sein ist zeitintensiv und meistens unentgeltlich – im besten Fall bekommt man eine Aufwandsentschädigung. Deshalb sehen sich die Vereine oft nicht in der Position für die ehrenamtliche Tätigkeit einen Trainerschein vorauszusetzen.

Doch die Personen, die mit unseren Kindern zwischen 7 und 15 Uhr in Kindergärten, Schulen oder Jugendzentren beschäftigt sind, müssen mindestens ein Zertifikat/Diplom einer anerkannten Ausbildungsstätte vorweisen.
Nach 15 Uhr ist die einzige Anforderung: „bist du verfügbar?“

Man nehme als Vergleich die Feuerwehr in Deutschland. Sie hat ca. 1 Million freiwillige Feuerwehrleute, die ihre Leistungen kostenlos anbieten, genauso wie Kindertrainer.
Eine Ausbildung zum Feuerwehrmann dauert 150 Stunden. Hätte die Feuerwehr dieselben Ansprüche, wie viele Sportvereine an Kindertrainer, wären Feuerwehrmänner nicht in der Lage mit einem Wasserschlauch umzugehen.

Sportvereine dürfen keine Angst davor haben, ihre Kindertrainer zu bitten, eine Trainerschein zu machen – zu Beginn kann es eine eintägige (online) Kurzschulung sein. Später, wenn der Trainer Spaß am Trainieren hat, kann man in Richtung Trainerlizenzen und Trainerschein denken.

Trainerschein – Warum ist er für Kindertrainer so wichtig?

Eltern, die von Vereinen spontan gefragt werden, die Mannschaft des eigenen Kindes zu trainieren, werden mit hoher Wahrscheinlichkeit in der nächsten Saison nicht mehr trainieren – wenn sie keinen Trainerschein besitzen.

Bekommen diese Eltern während ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit eine Möglichkeit zum Trainerschein, werden sie sich nach Abschluss dieser Ausbildung sicherer in ihrer Arbeit mit Kindern fühlen. Sie werden großen Spaß daran haben, Kinder zu trainieren, denn häufig erweckt neues Wissen Neugier.

Außerdem hören laut dem Aspen Institut nur 5% der Kinder im nächsten Jahr mit dem Sport auf, wenn sie einen lizenzierten Trainer haben. Dagegen hören über 25% der Kinder im nächsten Jahr auf, wenn der Trainer keinen Trainerschein besitzt.

Selbstverständlich reicht ein Trainerschein alleine nicht, um ein guter Trainer zu sein. Trainerscheine sind aber ein Indiz dafür, dass sich die Personen für die Thematik interessieren, über Grundlagenwissen verfügen und motiviert sind sich weiterzubilden.

Wie können sich Trainer ausbilden und einen Trainerschein machen?

Es mag sein, dass wir Kindertrainer uns bei der Tätigkeit nicht in lebensbedrohlichen Situationen befinden, aber lasst uns nicht vergessen, welch einflussreiche Position wir innehaben.

Tipps für Trainer, die sich aus- und weiterbilden möchten

  • Mach deinen Trainerschein bzw. Trainerlizenz. Es muss nicht gleich die A-Lizenz sein. Eine C-Lizenz reicht in der Regel aus, um die Grundlagen zu lernen. Lasst den Trainerschein von euren Sportvereinen bezahlen. Zumeist bekommen sie dafür jährlich einen Zuschuss.
  • Ist es für dich zeitlich schwierig, einen Trainerschein zu machen, bieten sich Kurzschulungen (organisiert vom Landesverband oder von privaten Organisationen), die man sogar online absolvieren kann.
  • Lese Lehrbücher zu deiner Thematik
  • Lese Beiträge von kindersport-wissen.de
  • Begleite einen erfahrenen, gut ausgebildeten Trainer bei einer Trainingseinheit, mache dir Notizen und stelle ihm detaillierte Fragen (warum? wieso? weshalb?)
  • Frage andere Trainer, wie sie mit bestimmten Situationen umgehen – entweder im Sportverein oder in Foren bzw. Social Media-Gruppen

Wie können Sportvereine ihre Kindertrainer ausbilden?

Eine PDF-Datei mit Übungen reicht für einen Kindertrainer nicht aus. Vielmehr müssen sie lernen, was Kinder ausmacht und wie man mit ihnen umgeht. Dazu müssen Trainer Grundlagen aus dem Sport erlernen, um eine Trainingseinheit optimal für jede Altersklasse zu planen und durchzuführen.

Tipps für Sportvereine, die Trainer aus- und weiterbilden möchten

  • Übernehmt die Kosten für einen Trainerschein, ohne die Trainer für Jahre am Verein zu binden. Man kriegt so oder so einen Zuschuss von der zuständigen Behörde, die den Betrag komplett deckt.
  • Sendet euren Trainern regelmäßig E-Mails mit guten Tipps, Trainingseinheiten und erklärt ihnen, warum diese Einheiten/Tipps so gut sind und worauf es da ankommt
  • Bildet eure Trainer bezüglich der emotionalen, sozialen und psychologischen Besonderheiten von Kindern aus
  • Gebt euren Trainern einen guten Überblick über sportwissenschaftliche Grundlagen, damit sie optimale Trainingseinheiten für Kinder und Jugendliche durchführen können
  • Motiviert eure Trainer dazu, einen Trainerschein zu machen
  • Veranstaltet kurze Treffen zu einem bestimmten Trainer-Thema und lasst die Trainer miteinander diskutieren

Ca. 70% der Kinder bis zum 13. Lebensjahr verlieren den Spaß am organisierten Sport und hören mit Sport auf.
Lasst uns gemeinsam kämpfen, um diese Quote zu verkleinern. Lasst uns den Unterschied machen – im Hier und Jetzt. Fange damit an und mache deinen Trainerschein.

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