Ob auf der Straße, in der Schule oder bei einer sportlichen Veranstaltung, Kinder sind bedrohlichen Situationen ausgesetzt. Sind Kinder in Selbstverteidigung geschult, wissen sie, wie man Konfliktsituationen vermeidet, diese entschärft oder im Notfall einen körperlichen Angriff abwehrt. Dazu eignen sich unterschiedliche Kampfschulen, die Selbstverteidigung für Kinder anbieten. Von manchen ist allerdings abzuraten.
Kinder Selbstverteidigung: was wird Kindern beigebracht?
- Die wichtigste Regel bei der Kinder Selbstverteidigung ist das Vermeiden (Prävention) einer bedrohlichen Situation. Deshalb lernen Kinder in der Selbstverteidigung, wie man eine Situation besser einschätzt und das Risiko einer Attacke durch Vorausplanen minimiert. Beispielsweise werden sie von ihrem Trainer über Fragen aufgeklärt, wie, „gehe ich durch eine dunkle Gasse oder nehme ich den längeren Weg über die beleuchtete Straße? „
Welchen Abstand halte ich ein, wenn mich ein Fremder aus dem Auto anspricht?“
Grundsätzlich kommt es auf die Erfahrung und Fachkenntnisse des Trainers an, ob er Kindern dies vermitteln kann - Dazu lernen Kinder Grenzen zu setzen, wenn sie etwas als störend empfinden. Sie lernen, wie sie in bedrohlichen Situationen dem Attackierenden Grenzen setzen, mit klaren und deutlichen Signalen wie „Nein“, „Stop“, „Lass mich los“.
Dies wird unter anderem durch Rollenspiele geschult - Kinder werden in der Selbstverteidigung durch Erfolgserlebnisse bewusst gestärkt, damit das Selbstbewusstsein des Kindes gefördert wird – dies ist enorm wichtig, um sich selbst zu behaupten und dem Attackierenden Grenzen zu setzen
- Kinder lernen in bedrohlichen Situationen zu schreien und nach Hilfe zu rufen. Das schreckt den Angreifer eher ab als körperliche Verteidigung
- Die körperliche Abwehr einer Attacke ist die letzte Option in der Selbstverteidigung von Kindern – diese wird nur eingesetzt, wenn man keine andere Möglichkeit hat. Techniken der Selbstverteidigung lernen Kinder in unterschiedlichen Kampfsportarten
- Der Trainer macht Kindern klar, welche Grenzen sie trotz ihrer Fähigkeiten in der Selbstverteidigung haben. Und wie die Erfolgschancen gegen einen körperlich überlegenen oder bewaffneten Gegner stehen
Nachteile von Kampfsportarten und Kampfkünste in der Selbstverteidigung für Kinder
Kurz zum Unterschied der Begriffe Kampfkunst und Kampfsport in der Kinder Selbstverteidigung:
Kampfkünste sind aus der Not entstanden und haben das alleinige Ziel die Selbstverteidigung. Bei Kampfsportarten geht es, wie in jedem anderen Sport auch, um einen fairen sportlichen Wettbewerb zwischen zwei Sportlern.
Sowohl Kampfsportarten als auch Kampfkünste haben Schwächen hinsichtlich Selbstverteidigung für Kinder.
- In (fast) allen Kampfkünsten gibt es keinen Vollkontakt. Das heißt, Kinder machen nur ein „Dummy-Training“ und führen Bewegungen mit einem sehr langsamen Tempo durch. Das ist keine optimale Voraussetzung für ein erfolgreiches Kinder Selbstverteidigung Training. Außerdem sind die Bewegungen, die auf einen zukommen immer zu erwarten. Man wird selten überrascht. Diese Art von Training ist zwar für Anfänger gut geeignet, für Fortgeschrittene bleibt es aber weiterhin sehr praxisfern. Demnach ist das nicht die optimale Voraussetzung für eine Kinder Selbstverteidigung.
- Bei Kampfkünsten lernen Kinder auch nicht, wie es sich anfühlt, tatsächlich von jemandem angegriffen zu werden. Was bei vielen Kampfsportarten doch der Fall ist. Kampfkünstler sind in solchen Situationen überwältigt und wissen häufig nicht, wie sie sich selbst verteidigen können
- Der Nachteil von Kampfsportarten in der Kinder Selbstverteidigung liegt darin, dass der Fokus nur auf der Sportart liegt. Leider ist es selten der Fall, dass Selbstverteidigung ein fester Bestandteil eines Trainings ist. Demnach lernen Kinder nicht, wie sie gefährliche Situationen vermeiden und aus diesen souverän entkommen
- Die meisten Kampfsportarten finden im Stehen statt. Es wird also gefährlich, wenn sie zu Boden fallen
Kinder Selbstverteidigung: welche Kampfsportart ist am besten geeignet?
Es gibt nicht die eine Sportart, in der Kinder alles über Selbstverteidigung lernen und sich in jeder Situation richtig verhalten und reagieren.
Kinder Selbstverteidigung durch Brazilian Jiu Jitsu
Doch am besten ist die Kampfsportart Brazilian Jiu Jitsu (BJJ) für eine Kinder Selbstverteidigung geeignet. Sie fragen sich warum?
Die gefährlichsten Situationen entstehen für Kinder, wenn sie zu Boden gebracht werden.
Kinder, die BJJ trainieren sind Spezialisten darin, sich am Boden vor Schlägen und Würgegriffen zu verteidigen. Auch wenn es paradox klingt: auf dem Rücken zu liegen, ist die optimale Ausgangsposition für ein BJJ-Kind, um sich zu erfolgreich verteidigen.
Je länger und intensiver Kinder trainieren, desto besser sind ihre Chancen, sich von einem Angriff zu befreien und nach Hilfe zu suchen.
Es kann also von keinem (!) Kinder Selbstverteidigung Kurs erwartet werden, dass sich ein Kind nach 2 Wochen erfolgreich selbst verteidigen kann.
Körpergewicht und Kraft sind beim BJJ nicht so wichtig, wie bei anderen Kampfsportarten. Die Techniken dieser Kampfsportart sind höchst effektiv als Selbstverteidigung für Kinder. Die Techniken des BJJ greifen zumeist die Schwachstellen des überlegenen Angreifers an, nämlich die Gelenke. Dies ist der größte Vorteil dieser Sportart als Kinder Selbstverteidigung.
Ein Kind kann sich zwar nicht von einem Erwachsenen wehren. Allerdings wird es später als Jugendlicher sehr wohl tun können (vorausgesetzt die Technik wird optimal beherrscht und der Gewichtsunterschied liegt unter ca. 25-30KG)
BJJ ist praxisbezogen, wie auch andere Kampfsportarten. Kinder trainieren mit Partnern, die, je nach Aufgabestellung, 100% geben. Sie wissen, wie es sich anfühlt, angegriffen zu werden und können in diesen Stresssituationen entsprechend ruhiger und effektiver reagieren.
Auch wenn es nach außen so scheint, im Brazilian Jiu Jitsu lernen Kinder ebenfalls, wie sie im Stehen Schläge und Griffe abwehren und sich entsprechend Zeit verschaffen, um aus einer bedrohlichen Situation zu fliehen. Es ist also ein Irrtum, dass Kinder beim BJJ nur am Boden trainieren.
Obwohl der Fokus im BJJ auf dem Sport liegt, legt eine gute BJJ-Schule für Kinder auch auf den präventiven Teil wert, der, wie oben beschrieben, essenziell für die Kinder Selbstverteidigung ist. Es wird also gelehrt, wie Kinder Gefahren erkennen und diese vermeiden. Ein gutes Beispiel dazu:
Man sagt Kindern, sie sollen einen bösen Menschen malen – man bekommt die grausamsten Gesichter zu sehen. Daraufhin erklärt man ihnen, dass ein böser Mensch keine bestimmte Gestalt hat – er kann klein, groß, männlich, weiblich, blond oder schwarzhaarig sein. Kinder lernen auch, dass körperliches Verteidigen die letzte Option ist.
Letztendlich wird beim BJJ kein Krieger ausgebildet, sondern ein Sportler – dem im optimalen Fall auch Kinder Selbstverteidigung gelehrt wird. Kinder lernen dort die wichtigsten Werte aus dem Sport und haben vor allem Spaß!
Tipps für Eltern bei der Auswahl des Trainers
Eltern sollten mit dem Trainer des Kindes sprechen und fragen, ob das Training auch auf Kinder Selbstverteidigung ausgerichtet ist.
Außerdem sollten Kinder 2-3 Probetrainings mitmachen. So bekommen Eltern ein gutes Bild. Bietet die Kampfsportschule keine Probetrainings an, dann raten wir von dieser Schulen ab.
Erzählt ein Trainer, dass man sich gegen einen bewaffneten Menschen körperlich verteidigen kann, hat er selbst wenig Erfahrung und ist der falsche Trainer, wenn es um Kinder Selbstverteidigung geht. In solch einer Situation ist nämlich Flucht die einzige Möglichkeit, um gesund aus der Situation zu kommen.
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