Rückenschmerzen bei Kindern im Sport

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Jedes 10. Kind leidet an Rückenschmerzen im Sport

Rücken- und Kreuzschmerzen bei Kindern und Jugendlichen im Sport sind keine Seltenheit. Zwischen 10% und 15% der jungen Sportler leiden an Rückenschmerzen, insbesondere im unteren Bereich des Rückens, der Lendenwirbelsäule (LWS).

Gibt es Sportarten die Rückenschmerzen bei Kindern verursachen?

Unterschiedliche Studien1, 2, 3 zeigen, dass bestimmte Sportarten Rückenschmerzen verursachen. Allerdings wurden zu diesen Studien lediglich Sportler herangezogen, die ambitioniert in ihrem Sport waren.

Welche Sportarten verursachen Rückenschmerzen bei Kindern?

Kunstturnen

Zirka 50% der Kinder, die Kunstturnen haben Rückenschmerzen. Das liegt insbesondere daran, dass in dieser Sportart ab einem gewissen Niveau eine extrem hohe Beweglichkeit gefragt ist. Ein Überstrecken des Wirbelsäule oder ein abruptes Drehen, was Gift für den Rücken ist, gehört beim Kunst Turnen zum Standardprogramm.

Rhythmische Gymnastik

86% der Kinder und Jugendlichen, die Rhythmische Gymnastik ambitioniert betreiben, leiden an Rückenschmerzen, Die Häufigkeit ist höher, denn hier müssen die jungen Sportler noch beweglicher sein, um die Elemente der Sportart zu meistern.

American Football

ZIrka 27% der Kinder, die American Football spielen, leiden an Rückenschmerzen. Dies ist bedingt durch die hohe Kontaktfreudigkeit des Sports.

Bandscheibenprobleme bei Kindern & Jugendlichen sind unüblich

Die Muster der Rückenschmerzen der jungen Athleten unterscheiden sich von denen Erwachsener.
Probleme mit den Bandscheiben sind unüblich, nur 11% der Rückenschmerzen der Kinder werden durch Bandscheibenprobleme verursacht. Bei Erwachsenen machen Bandscheibenprobleme 48% der Rückenschmerz-Fälle aus.
Idiopathische (Ursache der Erkrankung unbekannt) Schmerzen kommen ebenfalls selten vor 4.

Kinder und Jugendliche haben Rückenschmerzen durch Stürze oder Schläge

Verletzungen an der LWS kommen entweder von einem akuten, traumatischen Ereignis (z.B. von direkter Krafteinwirkung eines Gegenspielers oder einem Sturz) oder von sich wiederholenden Mikro-Traumen (als Folge von Überbeanspruchung/Übertraining).
Bei Kontaktsportarten, wie Ringen oder American Football, ist das Risiko höher von akuten Verletzungen betroffen zu sein. Hier stürzen Kinder häufiger und werden von Gegnern attackiert.
Wohingegen Sportarten, in denen man den Rücken ständig in eine extreme Beugung, Streckung oder Drehung bringt, wie in der rhythmischen Gymnastik, beim Tanz oder Eiskunstlauf zu Überbeanspruchung der Wirbelsäule führen können.

Was führt zu Rückenschmerzen bei Kindern und Jugendlichen?

Rückenschmerzen durch Wachstum

Während sich Kinder und Jugendliche in Wachstumsphasen befinden, können Weichteilgewebe, wie Muskeln, Bänder oder Sehnen mit der Geschwindigkeit des Knochenwachstums nicht mithalten. Das führt zu muskulären Dysbalancen und Reduktion der Beweglichkeit.

Verletzungen und Stürze

Aufgrund der körperlichen Unterschiede zwischen jungen Sportlern, haben kleinere und muskulär schwächere Kinder in Kontaktsportarten, etwa bei Zweikämpfen, ein höheres Risiko eine akute Verletzung zu erleiden.

Trainingshäufigkeit- und intensität

Trainingshäufigkeit- und intensität können ebenfalls Verletzungen verursachen. Verletzungen kommen häufiger vor, wenn junge Sportler an Events teilnehmen, die länger andauern (z.B. Turniere). Allerdings ist es hier schwierig einen Richtwert zu nennen, da sich junge Sportler in ihrer Toleranz der Trainingshäufigkeit und -intensität unterscheiden 5.

Bewegungstechnik

Weiterhin ist eine schlecht ausgeführte Technik in der Sportart ebenfalls ein Rückenschmerz-Risiko für jedes Alter.

Schwache Bauchmuskeln und Rückenstrecker

Weitere Risikofaktoren für Schmerzen der LWS sind schwache Bauchmuskeln und Rückenstrecker; verspannte Hüftbeuger, Kniebeuger (Hamstrings) oder Faszien der LWS (Fascia thoracolumbalis); starke Brustkyphose (auch Rundrücken oder Buckel genannt – dieser wird durch eine täglich schlechte Haltung der Kinder verursacht (Smartphone, Konsole, Sitzen in der Schule etc.)) 5.

Bei abrupten, sehr intensiven Bewegungsabläufen kann es auch zu Muskelzerrungen der Rückenmuskulatur kommen, die üblicherweise schnell wieder abheilen.

Was hilft gegen Rückenschmerzen bei Kindern im Sport?

Aufwärmen

Vor einer Trainingseinheit sollte gründlich aufgewärmt werden, bevor die intensiven Übungen kommen. Aufwärmen ist essenziell gegen Rückenschmerzen.

Kraftübungen

Jungen Sportlern empfiehlt es sich am besten 6 Wochen vor Start einer Saison mit allgemeinen Kräftigungsübungen des gesamten Körpers zu beginnen. Die Intensität und Häufigkeit der Vorbereitung steigt allmählich, damit sich der Körper gut anpassen kann.

Kräftigung der Körpermitte (Core)

Um insbesondere Rückenschmerzen vorzubeugen, empfehlen sich über das gesamte Jahr Übungen, die das gesamte Core (gerade & seitliche Bauchmuskeln + Rückenstreckermuskeln) trainieren.

Dehnübungen

Dehn- und Mobilisationsübungen der Adduktoren, Hamstrings und Hüftbeuger können helfen.

In Wachstumsphasen Training reduzieren

In starken Wachstumsphasen sollte im Leistungssport die Intensität und Häufigkeit des Trainings verringert werden 5.

Korrekte Bewegungsausführung

Die korrekte Ausführung einer Technik ist wichtig, um unterschiedliche Verletzungen zu vermeiden. Sportartspezifische Übungen, welche die Wirbelsäule sehr stark beanspruchen, sollten erst in vollem Tempo ausgeführt werden, wenn diese voll beherrscht werden.

Ähnliche Körpergröße des Partners

Bei Übungen und Zweikämpfen von Mannschaftssportarten sind Körpergröße und Muskulatur der Kinder zu berücksichtigen. Bei Partnerübungen sollten die körperlichen Voraussetzungen der Kinder ähnlich sein.

Körperhaltung

Achten Sie auf die Haltung der Kinder vor dem Bildschirm und versuchen Sie die Bildschirmzeit zu begrenzen.

Mehrere Sportarten gleichzeitig

Lassen Sie Kinder & Jugendliche unterschiedliche Sportarten ausüben, um einseitige Belastungen und muskuläre Dysbalancen zu vermeiden.

Wann dürfen Kinder nach Rückenschmerzen wieder Sport machen?

Wurde die vorgegebene Pause des Sportorthopäden eingehalten, dürfen Kinder und Jugendliche Übungen ausführen, die sie nicht stören.
Hat der junge Sportler überhaupt keine Beschwerden mehr, darf der Sport uneingeschränkt wieder ausgeübt werden.

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