Mein Vater kam beinahe zu allen Spielen als ich noch Kindersport betrieb. Auch wenn er wusste, dass ich nicht spielen werde, kam er trotzdem und schaute zu.
Als ich auf dem Platz stand, hörte ich ihn manchmal, konnte ihn aber durch die hohe Lautstärke der anderen Eltern nicht immer verstehen. Es war mir auch nicht wichtig zu verstehen, was er sagte, sondern, dass er überhaupt da war. Wenn ich zu den Zuschauerplätzen schaute, wusste ich immer, dass er mir zusah. Manchmal winkte er mir sogar zu.
Im Film Avatar äußerten die „Na´vi“ (fiktive Rasse menschenartiger blauer Männchen) ihre Zuneigung zueinander nicht, indem sie sagten „ich liebe dich“, sondern „ich sehe dich“.
Mein Vater war stets anwesend. Kein Geschrei war nötig. Er musste mich nicht anfeuern, damit ich schnell laufe oder den Ball hart schlage. Er musste mich nicht aufmuntern, wenn ich eine Aktion nicht optimal löste.
Wenn ich es vermasselt habe und das Spiel zu Ende war, schaute ich zu meinem Vater und suchte den Augenkontakt mit ihm. Er würde mich anlächeln, mit den Daumen nach oben zeigen. Etwas anderes brauchte ich nicht von ihm.
Das höchste Gut, welches ein Kind besitzt, ist sein körperlicher Status, welchen er durch Bewegung zum Ausdruck bringt. Und in diesem Moment möchte es insbesondere von denjenigen Personen gesehen werden, die für es wichtig sind.
Eltern lieben ihre Kinder und tun alles, was in ihrer Macht steht, damit ihre Kinder glücklich sind. Allerdings liegt der Fokus häufig auf Dingen, die für das Kind von geringer Bedeutung sind.
Kinder möchten mit ihren Eltern Zeit verbringen und von ihnen gesehen werden, wenn sie etwas Tolles schaffen oder etwas Neues lernen. Das ist alles was Kinder brauchen. Eure Anwesenheit. Alles andere ist nur Lärm.
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