Wie Kindertrainer besser werden: 4 großartige Tipps

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Du fragst dich, wie du dich als Kindertrainer verbessern kannst?
Wir helfen dir mit unseren top 4 Tipps, wie du dein Potenzial realistisch ausschöpfen kannst.
Los geht´s!

Die Philosophie des Kindertrainers

Setze dir ein Ziel, wie du als Kindertrainer sein möchtest und beantworte dir folgende Fragen. Das hilft dir dabei eine klare Linie zu haben, welche Art von Kindertrainer du sein möchtest:

Warum trainierst du Kinder und Jugendliche?

Was möchte du mit den Kindern erreichen?

Was sind deine Werte, die du den Kindern als Vorbild mitgeben möchtest?
Beispiele: Ist es dir wichtig, dass:
Regeln und Absprachen eingehalten werden?
Foul-Spiel abgelehnt wird?
Aggressionen vermieden werden?
Kinder ihr Bestes geben?
Man nicht so leicht aufgibt?
Kinder immer zeigen, was sie können?
Man am Miteinander Freude entwickelt?
Kinder Verschiedenheit erkennen, akzeptieren und respektieren?

Welches Klima möchtest du in deiner Mannschaft haben? Soll es ernst sein, humorvoll, laissez-faire?

Wenn du diese Fragen beantworten kannst, dann setze dies in der Praxis zu 100% um und bleibe dabei.

Organisation, Planung und Durchführung

Setze dir ein klares Trainingsziel bzw. Trainingsschwerpunkt und max. 1-2 Teil-Ziele und richte deine gesamte Trainingseinheit danach.

Alles muss auf dem Platz entsprechend aufgebaut sein, damit das Training sofort starten kann, wenn alle da sind. Alle Utensilien sind griffbereit und nichts muss erst geholt werden. Baue deine Übungen und Spiele auch so auf, dass du mit einem Handgriff eine neue Spielsituation schaffen kannst.

Dazu ist es wichtig, deine Übungen so zu gestalten, dass die Kinder möglichst viel spielen und nur dann eine Pause machen, wenn sie eine Trinkpause brauchen (die bei Kindern natürlich häufig stattfinden muss). Stehen die Kinder häufig auf einem Punkt und warten, so ist die ausgewählte Übung nicht geeignet.

Kindersport Wissen-Tipp*

Wenn du neue Übungen ausprobieren möchtest (was immer wünschenswert ist), empfehlen wir dir vor Start einer Trainingseinheit die Übungen selbst auszuführen und zu testen. So kannst du Übungen am besten beurteilen und diese gegebenenfalls auf die Kinder anpassen.

Variiere deine Übungsinhalte. Eintönigkeit führt schnell zu Langweile bei Kindern. Dazu ist der Lerneffekt und die Effektivität höher, wenn deine Übungen variabel eingesetzt werden. Wenn du also häufig die Koordinationsleiter auspackst, dann gib einen neuen, anspruchsvollen Input.

Arbeite bei Kindern größtenteils mit Spielformen. Isolierte Übungen sollen nur einen kleinen Teil des Trainings ausmachen. Die Aufmerksamkeit und Motivation der Kinder ist bei Spielformen nachgewiesenermaßen höher.
Du fragst dich nun was der Unterschied zwischen Spielformen und Übungen ist? Hier zwei Beispiele, die beide das Ziel haben, die Qualität (Genauigkeit und Schärfe) vom Passen im Fußball zu trainieren:

1. Isolierte Übung: Zwei Kinder stehen sich gegenüber und spielen den Ball hin und zurück. Dabei gibt der Kindertrainer den Kindern eine Rückmeldung, wie sie es besser machen können.

2. Spielform: In einem Raum stehen viele, kleinere Hütchentore. Kind 1 muss den Ball durch eines der Hütchentore Kind 2 zuspielen. Im Anschluss muss sich Kind 2 ein anderes Hütchentor aussuchen, um den Ball an Kind 1 zurück zu spielen. Dabei entsteht allerdings die Spielform erst, wenn 2 weitere Kinder (1 weiteres Team) dazu kommen und versuchen erfolgreiche Pässe zu verhindern (Wettkampfcharakter), indem sie ihnen den Ball wegnehmen.

Was denkst du? Welches der 2 Beispiele ist einem Wettkampf näher? Welches der 2 Beispiele macht Kindern eher Spaß? Wo bewegen sich Kinder mehr?

Auch wenn es manchmal etwas schwierig ist, versuche Kindern mehr Fragen zu stellen, um sie in die korrekte Richtung zu lenken. Geben wir den Kindern immer fertige Lösungen vor, werden sie zu stark davon abhängig. Kinder sind also keine Spieler auf einer Playsation, die du einfach steuern kannst, sondern eigenständige Personen, denen du beibringst, selbst nach Lösungen zu suchen.

Aus- und Weiterbildung als Kindertrainer

Trainerschein: nun denken sich viele, ein Kindertrainer mit einem Trainerschein muss nicht unbedingt besser sein, als jemand ohne. Und das mag vielleicht sein. Denn ein Trainerschein zeigt erstmal lediglich, dass man an mindestens einem Lehrgang teilgenommen hat und ggf. eine Prüfung absolviert hat. Man weiß aber nicht, wie sehr sich ein Kindertrainer mit den gelehrten Inhalten auseinandergesetzt hat und diese verinnerlicht hat.

Aber: ein Trainerlehrgang ist wie ein Camp. Du verbringst viel Zeit mit anderen Kindertrainern, die ähnliche Ziele verfolgen wie du. Du tauscht dich intensiv über relevante Themen aus und bekommst neue Eindrücke und Ideen.

Dazu lernst du in Theorie und Praxis, wie man ein Training vorbereitet und optimal umsetzt – und das unter Anleitung deines Ausbilders, der in der Regel einer der Besten in seinem Bereich ist. Dein Ausbilder kann dir immer ein sehr ausführliches und nützliches Feedback zu einem Training geben, wie du es sonst nicht so häufig bekommst.

Fachliteratur: Gehe in die Bibliothek und suche dir Grundlagenliteratur für Training mit Kindern aus.

Für neue Ideen hilft es, sich Trainingsinhalte von anderen Kindertrainern anzusehen. Hinterfrage diese Trainingsinhalte und passe sie an deine Trainingsgruppe an – du solltest das Training des anderen Trainers nicht kopieren, da es für dein Team wahrscheinlich nicht optimal geeignet ist.

Studium: Wenn du leidenschaftlicher Kindertrainer bist, Zeit hast und gerade auf der Suche nach einer Ausbildung bist, dann ist ein Studium der Sportwissenschaften möglicherweise etwas für dich.

Feedback

Externes Feedback:
Gehe auf andere Kindertrainer zu und frage sie, wie sie eine konkrete Handlung oder Übung von dir empfunden haben. Erfahrene Kindertrainer erkennen in der Regel, ob du zu viel sprichst, zu viel lobst oder dein Training nicht optimal vorbereitet und aufgebaut hast.

Gehe auf Kinder zu und frage sie, was ihnen am heutigen Training am meisten Spaß gemacht hat. Wenn sie zögern, dann frage, wie sie eine bestimmte Übung/Spiel empfunden haben.

Gehe auf Eltern zu und unterhalte dich mit ihnen. Aus der Unterhaltung kommen häufig wertvolle Informationen für dich heraus, die du beim nächsten Training berücksichtigen kannst.

Internes Feedback / Selbstreflektion:
Stell dir nach einem Training selbst Fragen. Was lief in der Trainingseinheit gut? Was weniger? Wie kannst du beim nächsten Training die weniger guten Umsetzungen besser durchführen und die guten Umsetzungen verstärkt einsetzen?

Und das Wichtigste: frage dich nach jeder Trainingseinheit, ob die Kinder Spaß am Training hatten. Und ob sie etwas Neues gelernt bzw. sich verbessert haben. Wenn du beide Fragen mit „Ja“ beantworten kannst, dann bist du auf dem richtigen Weg zum ausgezeichneten Kindertrainer.

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